Bei einem Optionsschein handelt es sich um ein Finanzprodukt, welches in letzter Zeit enorm an Popularität gewonnen hat. Das liegt höchst wahrscheinlich daran, dass man vergleichsweise günstig mit Optionsscheinen handeln kann, viele Anfänger von der Hebelwirkung verlockt werden und man sich einfach darüber freut, dass man auf fallende sowie steigende Kurse setzen kann. Wir wollen uns jedoch anschauen, weshalb die Hebelwirkung für die meisten Menschen grausam ist.
Was sind Optionsscheine?
Mit Optionsscheinen kann man prinzipiell auf fallende und auf steigende Kurse setzen. Man beschreibt Optionsscheine häufig wie eine Wette, man wettet einfach mit oder gegen den Kurs. Wer mit Optionsscheinen traded, setzt also auf Call oder Put, entweder steigt der Kurs oder er fällt. Setzt man auf einen fallenden Kurs und der Kurs fällt um einen Prozent, so hat man selbstverständlich einen Prozent Gewinn gemacht. Von der Handhabung her unterscheiden sich Optionsscheine kaum von Aktien. Man braucht ganz normal einen Broker und kann anschließend über diesen einfach auf fallende oder steigende Kurse setzen.
Die Hebelwirkung und ihre Gefahren
Als eine enorme Gefahr hat sich dabei die Hebelwirkung offenbart. So kann man bei Optionsscheinen auch einen Hebel ansetzen, beispielsweise einen von 10. Habe ich einen solchen Optionsschein und ich setze darauf, dass die Aktie steigt, dann erhalte ich eine Rendite von 10 %, wenn die Aktie gerade mal um 1 % gestiegen ist. Die Wertschwankungen des Optionsscheines liegen dann also beim Zehnfachen des normalen Aktienkurses.
Auf den ersten Blick sieht das natürlich himmlisch aus, dasselbe gilt jedoch auch für die Verluste. Habe ich also ein Hebel von 10 und die Aktie verliert 10 % ihres Wertes, so habe ich mein gesamtes Geld verloren. Hinzu kommt, dass sehr viele Broker keine Sperre bei diesen 100 setzen, wenn man also einen Hebel von 10 ansetzt und die Aktie sinkt um 50 %, so ist man um 500 % im Minus, muss also draufzahlen.
Für den normalen Anleger bringt das Risiko nichts
Für den normalen Anleger bringt das Risiko der Hebelwirkung nichts. So gut wie jeder Anfänger, der mit Hebeln arbeitet, verliert viel mehr, als er gewinnt. Die folgenden Finanzprodukte sind risikoloser:
- ETFs
- Fonds
- Aktien
- Edelmetalle
- Gold
- Immobilien
Wenn, dann bei sicheren Calls
Wenn man jedoch unbedingt mit Hebeln arbeiten will, sollte man eine Sperre einlegen, sobald 100 % des investierten Geldes verloren gegangen sind. Anschließend sollte man wirklich nur dann setzen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, als dass der Kurs steigt. Das wird man jedoch selbst nicht vorhersagen können.
Fazit
Wie wir sehen konnten, sind Hebelwirkungen mit extrem viel Risiko gleichzusetzen. Darum sollte man als normaler Anleger lieber auf risikolosere Finanzprodukte umsatteln.